Das Thüringer Literaturstipendium ist zum ersten Mal an eine Person verliehen worden, die nicht in Deutschland geboren wurde und ihre Texte nicht auf Deutsch verfasst.

Die fünfköpfige Jury hat sich für die 1990 in Kolumbien geborene Ramona de Jesus ausgesprochen. Innerhalb dieses Jahres wird sie an ihrem neuen Lyrikband mit dem Titel "Archäologisches Handbuch des Hungers" arbeiten. Sie lebt seit 2021 in Oberbösa im Kyffhäuserkreis und hat sich bereits in die Thüringer Kultur- und Literaturszene etabliert.

Der Freistaat würdigt mit der mit 12.000 € dotierten Förderung Autorinnen und Autoren. Dabei stellt die Auszeichnung an Ramona de Jesus eine Besonderheit in der Geschichte des Harald-Gerlach-Stipendiums dar.

Der Autor Harald Gerlach ist der Namensgeber des Thüringer Literaturstipendiums, das seit 2009 vergeben wird. Gerlach lebte mehrere Jahre in Rudolstadt unterhalb der Heidecksburg und wäre am 07.03.2025 85 Jahre alt geworden.

Thüringens Kulturminister Christian Tischner würdigt die Schriftstellerin und betont: "Ramona de Jesus verbindet in ihren Texten ausdrucksvoll das Poetische mit dem Essayistischen und eröffnet neue Perspektiven auf Sprache und Identität."

Im Bild (von links nach rechts): Andrea Karle von der Kulturstiftung Thüringen, Autorin Ramona de Jesus und Lilo Franke, Radio SRB.

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